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Überlebender 27.06.2011 22:49

Ist deutsches Bachwasser trinkbar?
 
Hab mich mit einem Freund unterhalten und er meint, das deutsche Wasser ist als Nutzwasser ungeeignet...vollgepumpt mit Chemie und antibiotischer Kuhscheisse und so Zeug.

Die Frage, die sich mir stellt ist: muß ich (als konkretes Beispiel) für 3 Tage in der Wutachschlucht (Schwarzwald bei Stuttgart) das komplette Trinkwasser mitschleppen und 3 Tage lang Beeren und Insekten fressen, oder kann ich das Bachwasser zum kochen verwenden, wenn ich es vorab mit Jod behandle?

~EDIT~
Ich vergaß den selbsgebauten Kohlefilter, bestehend aus Kies, Sand und Kohle. Taugt der was bei unserem Wasser?
~EDIT~

Ich meine, wie macht Ihr das, wenn Ihr in BRD unterwegs seid? Ich kann unmöglich so viel Wasser destillieren und kondensieren, daß es mir für eine Suppe oder auch nur für einen Tee reicht.

Das ist doch voll die Gifthölle da draussen, wenn der Freund Recht hat. Eine Großstadt mit würzigem Reifenabrieb und zwitschernden 12-Tonnern scheint mir da gesünder zu sein als Pestizidkäferli und Giftflüsse.:mad:

Dolores 27.06.2011 23:31

Hallihallo,

also ich bin schon viel in Deutschland unterwegs gewesen. Natürlich immer dort, wo viel Natur ist. Das ist im Schwarzwald ja auch der Fall.
Ich hatte immer einen Wasserfilter mit dabei, mit dem ich Wasser aus den kleinsten Pfützen gefiltert hab. Bis jetzt gehts mir noch gut.
Man muss halt immer paar Grundregeln beachten. Ist ja klar, dass du nicht gerade aus dem Bächen neben einer Viehweide trinkst. Hast du einen kleinen Bach vor dir, trink so weit oben wie möglich, lauf vielleicht ne weile Bachaufwärts und schau, was da noch kommt. Ist da oben auf dem Berg ne Chemiefabrik, dann trink lieber nicht daraus. Schwimmen tote Tiere drin? Fließt das Wasser schnell oder langsam? Wann hat es das letzte mal geregnet usw...
Schnell fließendes Wasser ich dem langsam fließenden Wasser immer zu vorzuziehen. Und je weiter oben du aus dem Bach trinkst, desto weniger Schadstoffe konnten in der Zwischenzeit ins Wasser gelangen, ist ja klar.
Nur wenn du nichts anderes findest, bedienst du dich den Pfützen und Tümpeln. Und dann möglichst weit oben auf dem Berg.
Aber im Schwarzwald hab ich, wie gesagt, noch nie wirklich Probleme gehabt. Also ich weiss nicht, wies mit der Chemie aussieht, das merkt man ja erst später. Aber ich glaube wir setzen uns so schon so vielem schädlichem Zeug aus, da kommts auf das bisschen Wasser nicht auch noch an...


Hoffe dir weiter geholfen zu haben,
viele Grüße,
Dolores

Achso, bei einer Tour auf den Feldberg haben wir mal gänzlihc auf Filter und Abkochen verzichtet. Das war aber nicht so gut. Ich hab bisschen Verdauungsschwierigkeiten bekommen und hab mir bei dem ganzen Schnee nen halb eingeforenen Hintern geholt;).

Überlebender 29.06.2011 18:42

Das hilft mir doch deutlich weiter, danke!

Mit filtern meinst Du einen regulären Kohlefilter? Was nimmst Du zum entkeimen? Jodtabletten oder Pulver oder...?

Dolores 29.06.2011 21:44

hi,
na das freut mich;).

ich hab zum Filtern einen ganz unsurvivalmäßigen msr miniworks ex. Kann ich aber nicht empfehlen, da er nicht hält was er verspricht. Aber das gehört hier nicht hin. Wenn ich den Filter mit dabei habe, koche ich nicht ab oder tu sonst irgendwas ins Wasser, es hat immer so ausgreicht. Vor allem im Schwarzwald.

Ich bin der Meinung, dass beim Trinkwasser Survival hinten anstehen muss. Unsere modernen Mägen heutzutage sind Keime eben nicht mehr so gewohnt und man kann sich da echt böse Sachen einfangen, wenn man irgendwie verdorbenes Wasser trinkt. Und man sieht es dem Wasser ja nicht immer an, ob es genießbar ist oder nicht. Klares Wasser heisst ja nicht keimfrei!! Hätten wir noch ein intaktes Ökosystem hier, hätte ich nicht so viele Bedenken. Aber da, zumindest in Deutschland, ja eine ziemlich hohe Bevölkerungsdichte herrscht und alles überlaufen ist, bin ich ziemlich vorsichtig geworden. Irgendwo am Arsch der Welt in Skandinavien sieht das ganze schon anders aus.
Noch ein Grund, warum ich beim Wasser vorsichtig bin: Es ist total ätzend, wenn man extra Urlaub hat, der Trip schon wochenlang im Vorraus geplant wurde und man dann wegen ungenießbarem Wasser die Wanderung oder was auch immer abblasen muss.

Ich bin letztes Jahr umd die Zeit an den Bodensee gewandert, quer durch den Schwarzwald. Da hatte ich auch nur den Filter dabei und es war ja auch ziemlich warm. Da hatte ich echt Probleme, immer wieder Wasser zu finden. Ich konnte im Schnitt so einmal am Tag meinen Vorrat auffrischen. Natürlich hab ich die Route auch so gelegt, das möglichst viele potentielle Wasserstellen auf dem Weg lagen, aber wie gesagt war ja Sommer.
Je nach Survivalgrad hat man ja auch gar keine Karte dabei, wer weiss. Also: Immer auf genügend Wasservorrat achten. Wasser ist ja bekanntlich wichtig für uns, ne!
Wenn man mit Gepäck wandert, braucht man locker so seine 3 Liter Wasser. Dann kommt noch Kochen dazu und vielleicht ein Hund und schwubs, bist du bei 6 Litern. Wieviel das wiegt muss ich dir ja nicht sagen;)...

So, ich hoffe, dich nicht zugetextet zu haben.
Grüße,
Dolores

Gurkenbier 03.07.2011 13:22

Hallo Dolores!
Nicht nur Überlebender sondern auch mich (und andere?) hast Du NICHT zugetextet!! Interessantes und wichtiges Thema! Leider wurde gerade in NRW
davor gewarnt in bestimmten Seen zu baden(EHEC-Verdacht).

Überlebender 20.07.2011 19:02

EHEC kam mir auch in den Sinn. Ich hab jetzt Entkeimungstabletten (Katadyn Micropur Forte wenn ich richtig weiß), in Verbindung mit abkochen und einem DIY Wasserfilter sollte das Wasser durchaus nutzbar sein, auch wenn es weiter oberhalb von Kühen vollgeschissen wurde.???

Jan95 11.08.2011 19:42

Ich denkevor EHEC braucht man keine Angst mehr haben...
In den meisten Menschennahen Gebieten ist Durchfall wahrscheinlich.
Am besten immer abkochen :D

Einzelkämpfer 26.03.2013 22:26

Wenn das Wasser aus einer Quelle ist, ist es auf jedenfall trinkbar.

mogusch 26.03.2013 23:02

Zitat:

Zitat von Einzelkämpfer (Beitrag 19105)
Wenn das Wasser aus einer Quelle ist, ist es auf jedenfall trinkbar.

Kann man so nicht unterschreiben.
Es kommt darauf an mit was für wasser diese quelle gespeisst wird. Ist das wasser 1000 jahre lang unterwegs bis es wieder zum vorschein kommt, dann ja. Ansonsten kann das auch zum glücksspiel werden.
Es gehört viel wissen & erfahrung dazu um eine quelle richtig beurteilen & einschätzen zu können.

Lürbker 27.03.2013 12:56

Also in meiner Region weiß ich von wo das Wasser kommt und auch was an den Bächen liegt. Wenn es nur Wald ist weiß ich das es nicht mit Chemie belastet ist. In den Bächen sind Forellen, in manchen sogar Äschen. Das sind die gute Indikatoren was die Wasserqualität angeht. Sind viele Felder am Fluss sieht es schon wieder anders aus. Also wenn gerade Mist oder Gülle gefahren wurde dann sollte man den Fluss meiden. Auch für längere Zeit.
Ansonsten koche ich das Wasser aus Bächen ab. Aus Quellen die im Wald auf dem Berg liegen habe ich schon ein paar mal direkt getrunken da habe ich keine Probleme gehabt.


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