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Alt 28.11.2012, 14:11
Woodfist Woodfist ist offline
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Hi mogusch!

Das mag für dich durchaus so sein - was aber auch daran liegen mag, das Survival ein sehr dehnbarer Begriff ist.
Ganz weit interpretiert ist der abendliche Weg zum Bäcker nicht weniger "survival" als der Jagdausflug mit primitivem Speer. Beides hat zum Ziel, Nahrung als Grundbedürfniss zu sichern - wenn auch mit vollkommen unterschiedlichen Mitteln. (Das Reh wird mit Geld kaum dazu zu überreden sein, sich essen zu lassen und der Bäcker wird dich mit deinem Speer zum Teufel jagen...Kopfkino )
Survival beschreibt die Bemühung, egal unter welchen Umständen, am Leben zu bleiben. Welche (künstlichen) Umstände das sind, ist dabei ersteinmal nebensächlich.
Dementsprechend gehört das fachgerechte Aufbauen eines Tarps genauso zum Survival wie das Improvisieren eines nächtlichen Unterschlupfes mit natürlichen Materialien. Beides muss erlernt werden.

Im Survivalsituationen ist alles willkommen, was das (Über)leben einfacher macht.
Und darum geht es mir, im Notfall zu überleben. Vorhandene Dinge zu nutzen. Korrekte Handhabung zu lernen. Aber auch befähigt zu sein, nicht (mehr) vorhandenes Equipment zu improvisieren.

Vorhandenes Equipment (vorhandene Vereinfachungen) zu verschmähen (aus welchen Gründen auch immer) ist einfach naiv.

Ich möchte dir ein Szenario aufzeigen:
Wenn es hart auf hart kommt, habe ich mein Tarp, weiß wie ich es zu benutzen habe und werde eine Zeit lang (bis zum Ausfall) eine relativ komfortable Unterkunft haben, während du in deinem Erdloch hockst.
Ich werde meine Armbrust haben und wissen, wie ich sie zu benutzen habe, und werde eine gewisse Zeit lang (bis zum Ausfall) ein relativ gesicherte Nahrungsgrund lage haben. Du wirst an deinem makeshift Bogen verzweifeln und wenns ganz blöd läuft hungern müssen.
Ich werde ein Erste Hilfe Paket und Medikamente haben und eine Zeit lang (bis aufgebraucht) Wunden und Krankheiten relativ einfach kurieren, und mich auf andere lebenswichtige Dinge konzentrieren können. Du wirst im Fieberwahn herumstolpern und verzweifelt nach dem richtigen Kraut suchen um deine eiternde Wunde zu behandeln.

Meine Überlebenschancen werden in den ersten Tagen und Wochen - bei gleich guter Ausbildung - erheblich höher sein als deine. Und wenn ich dann noch für den Ausfall meines Equipments vorbereitet bin und zu improvisieren weiß, dann gehts mir genau wie dir - nur erst ein paar Wochen später.

Survival ist kein Kinderspiel! Nutze, was dir weiterhilft aber sei auf alles Vorbereitet.

PS: Ich nehme dir dein Kommentar nicht krumm, keine Bange - dafür diskutiere ich viel zu gerne :P

PPS: Ein gutes Messer wird auch zu "deiner" Art des Survivalns gehört. Und solange ich keines habe bedarf dieser "Grundausrüstungsgegenstand" eben der Anschaffung

Geändert von Woodfist (28.11.2012 um 14:20 Uhr)
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