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Alt 10.06.2010, 14:45
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Snake Snake ist offline
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Standard Bericht: 1 Night - Black Forest - Test

Einen wunderschönen Tag euch allen, und mir ein willkommen zurück in die Zivilisation.

Wie gestern erwähnt habe ich die Nacht im Schwarzwald verbracht, was einige tolle Überraschungen mit sich brach, doch leider auch einige weniger tolle.
Aber lasst uns gleich zu des Pudels Kern stoßen!

Nachdem ich angekommen war bin ich gleich Richtung Waldinneren gewandert.
Nach gute 20 Min. bin ich bereits an der ersten kleinen Wasserquelle vorbei gelaufen. Diese hab ich nur erkannt weil sich das nur wenig mm dichte Wasser im Sonnenlicht wiederspiegelt hat. Hier ein kleines Bild davon, aber da ich Natürlich keine Cam. dabei hatte habe ich euch alles Wichtige aufgezeichnet.


Ich hatte zwar Wasser dabei, doch wollte ich es nicht nutzen um somit den "Extremfall" inszinieren zu können. Habe also meine leere Flasche genommen, mein t-Shirt als Filter benutzt und somit das Wasser in einen "saubereren" Zustand mitgenommen. (Tipp: Auf kein Fall trinken. es kam zwar direkt aus dem Boden, doch sicher ist sicher, abkochen dann erst trinken!)

Auf dem Weg nahm ich mir 15 Minuten Zeit und schnitzte mir ein gescheiten, wie ich es nenne mag "Survival-Stab". Dass heißt:
Nehmen Sie einen Recht geraden Stab, in mein fall hatte es ein durchmesser von gut 5-6 cm. Schnitzt die KOMPLETTE Rinde ab, formt eine Speerspitze und schnitzt das Gesamte so, dass es von der Spitze aus immer schmaler wird. Das ganze Sah so aus:


Der Grund für diese Form, ist 1. Der bessere Schwerpunkt beim Werfen, 2. durch das schmale Ende eignet es sich besser als Gehstock, da es sich leichter in den Boden rammen lässt und zu 3. kommen wir später.

Und weiter hinein in den Wald.
An vielen Stellen geht es im Schwarzwald einfach steil runter, darum sollte man IMMER besonders drauf achten dass man etwas Festes unter den füßen hat ehe man drauftritt. Auf einen der vielen (vom Mensch geschaffenen) Wanderwege bewegte sich etwas, es waren 2 ca. 15cm große, orangene Waldfrösche. Und wie man so schön sagt, wer die Chance hat muss zugreifen. Aber in so einen Fall sollte man auf kein Fall hektisch werden, dies würde nur dazu führen dass sich die Tierchen bedroht fühlen und somit flüchten und mal ganz ehrlich, zwischen den ganzen Laub und gefallenen ästen und Baumstämme wären sie in nullkommanichts weg. Also Ruhe bewahren. Ich habe mich dann für die variante entschieden die möglichst wenig lärm macht. Ganz Langsam nähern und von 1 Meter höhe mein Bowiemesser mit der Spitze nach unten fallen lassen, dabei sollte man aber genau zielen und in der anderen hand den Survival-stab halten, für den Fall das man verfehlt um dann nochmal hinterher zu schlagen, schließlich darf man sich eine Mahlzeit nicht entgehen lassen.
Aber gesagt getan, mein Bowie hatte genug schwung um sich durch den Frosch in den Boden zu rammen. (kleine Taschenmesser sind dafür weniger geeignet da sie zu wenig wiegen könnten) Ich wollte aber nicht den kompletten Frosch mitnehmen da ich wusste dass ich nur eine Nacht bleiben würde. Also habe ich mir die Schenkel abgeschnitten und den Rest begraben. Schließlich wollte ich ja nicht dass mir irgendwelche Tiere hinterher laufen weil sie ein halben Frosch gefunden und gegessen haben und dann den selben Geruch nochmal nachgehen. Also einstecken und weitergehts.

Nach gute 2 Stunden Wandern, bot sich ein TOP Lagerplatz an. Einen steilen Hang runter war eine 2 x 1 Meter ebene Fläche mit einigen Großen steinen und viele gefällte baumstämme daneben. Manchmal hat man eben glück, oder gutes Auge. *zwinker*


Es ist unglaublich wie schnell es im Schwarzwald dunkel wird, also sollte man früh genug dran denken zumindest ein Lagerfeuer zu machen.
Ich habe alles Laub vom Boden entfernt, schließlich will man ja nicht den Risiko eingehen ein Fegefeuer zu entfachen. Einige Steine die außen herum Lagen habe ich dann zum Kreis geformt und in der Mitte habe ich mein Feuerholz plaziert. Aber nun ging es um die "regengeschützte" Schlaffläche.


Ich habe an den nah gelegenen Baum ein gefallenen Baumstamm in x-Formation mit einer schnurr befestigt. Auf der anderen Seite habe ich das selbe getan, doch da musste ich die löcher im boden für die stämme mit meinem Survival Stab gebohrt (das war also Vorteil no. 3... ich liebe mein Survival-Stab) . den ich dann mit für die x-fomation benutzt habe. Zwischen den 2 "X" habe ich dann ein Großen Trägerstamm befestigt. Auf der nach Oben führenden Seite habe ich dann viele kleinere Stämme in den Boden befestigt und an den Trägerstamm gelehnt. dabei habe ich nur die jeweiligen Enden festgebunden. Diese habe ich dann auch so lange aufeinander gestapelt bis eine einigermaßen "wasserdichte" Decke entstand. Dort wo diese Äste in den Boden steckten habe ich quer noch ein langen Baumstamm zur hälfte in den boden begraben, und dazu 2 weitere, kleinere Stämme um mein Lager, sodass das Ganze eine U-Form um mein Lager ergab. Dies sollte vor von oben stömenden Wasser schützen, indem es das Wasser um mein Lager herum führte.


Schlafplatz gebaut, ab gehts mit dem Abendessen.
Im Wald dürfte das Feuermachen wohl kein Problem sein. Man findet genug trockene Äste, Laub und als Zunder genug trockenes Moos. Dann auf das Feuer das zuvor mitgenommene Wasser kochen, am besten auf eine improvisierte Herdplatte, die wie folgt aussehen kann: (aber bedenken dass sich die "Träger-äste" nicht im Brennradius des Feuers befinden.


Die Froschschenkel am besten an einen Y-Förmigen Ast befestigen und den dann in den Boden so tief einbuddel bis es ein sicheren Halt bekommt.


Nach ca. 20 min. sollten die Schenken dann essbar sein, das Wasser lässt man vorsichtshalber eine gute halbe Stunde kochen. (Tipp.: Man kann im Wasser ein WENIG Feuerkohle vermischen, dies schmeckt dann ein wenig "schmutzig", bindet aber nochmal alle Giftstoffe. Die Feuerkohle muss aber frisch sein da sie sonst ihre Eigenschaft verliert)

Nach dem Abendessen kann man sich nun um den Frühstück kümmern indem man eine KLEINE Falle auf Naturbasis baut. Dafür habe ich die "Vierer-Falle" ausgewählt, da sie auch recht Laut ist und man so auch im Schlaf eventuell hören kann ob man Etwas gefangen hat.

Nachdem man das Feuer ordnungsgemäß gelöscht hat kann man sich in aller ruhe schlafen legen und glaubt mir, nach dem ganzen Wandern fällt das Einschlafen auch nichtmehr sooo schwer!

Am nächsten Tag bin ich recht früh aufgewacht und habe gleich nach meiner Falle gesehen, die leider nur vom starken Nachtwind ausgelöst wurde, und ich mich also mit leerem Magen wieder auf dem Weg machen musste nachdem ich mein Lagerplatz regelrecht demoliert hab. (neein, ein wenig Spaß muss sein... aber man sollte schauen dass man den Platz so verlässt wie man es aufgefunden hat, schließlich geht es ja deutlich schneller als das Aufbauen)

Auf dem Rückmarsch traf ich leider nichtmehr auf Tiere, auch wenn ich zugeben muss nicht unbedingt extra danach Ausschau gehalten zu haben :P
... und nach einigen Stunden war ich wieder am Auto und somit schnell wieder zuhaus.

Es war ein tolles Erlebniss. Hat unheimlich viel Spaß gemacht und vor allem sollte sich jeder mal einige Stunden "Channel-WALD" im Natur-Radio anhören!!

Zu guter Letzt falls jemand Fragen bezueglich der "Vierer-Falle" hat, werde ich dies gerne erläutern!

Ansonsten... SCHWARZWALD... EMPFELENSWERT!!!!!!!!

Lieben Gruß euer
Snake

Ps.: Der orange-braune Frosch hat eben nach nen orange-braunen gegrillten Frosch geschmeckt :P
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Geändert von Snake (10.06.2010 um 15:35 Uhr)
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