Einzelnen Beitrag anzeigen
  #32  
Alt 12.05.2014, 22:27
Benutzerbild von Schwefelporling
Schwefelporling Schwefelporling ist offline
Späher
 
Registriert seit: 27.01.2012
Ort: Niederrhein
Beiträge: 404
Renommee-Modifikator: 13
Schwefelporling Stammes Mitglied
Standard

Hi Zeline,
Pferd, Hund, Bogenjagd... Das hört sich für mich nach Zentralasien an. in manchen Gegenden der Mongolei, Chinas, Kasachstans, Kirgisistans, auch Russlands und sogar Afghanistans kannst du gleichgesinnte Einheimische treffen. Es gibt wirklich noch Menschen dort, die einen Teil ihres Lebens mit jahrtausendealten Traditionen verbringen oder sogar noch weitgehend ursprünglich leben. Ponys spielen eine wichtige Rolle; sie sind mit ihrer Zähigkeit und Anpassungsfähigkeit die passenden Begleiter für dieses Leben. Das Bogenschießen wird als (Krieger-) Tradition gepflegt, gejagt wird mitunter aber eher mit dem Adler.

Es gibt Unternehmen, die grünen Tourismus in diesen Weltgegenden fördern und Gastfamilien vermitteln. Das sind oft Hirten, die in Jurten leben und den Gästen Ponys leihen können. Das ist wohl die einfachste Art, nah an diese Lebensweise heranzukommen und dabei halbwegs authentische Kontakte zu bekommen, kostet natürlich auch gutes Geld. Aber die Pauschaltouristentrips (in der Mongolei oder in Kirgisistan ist das kein typischer Pauschaltourismus) sind nicht billiger und richtig ins Gespräch mit solchen Einheimischen kommt man dabei auch nicht wirklich; da ist alles durchorganisiert und man hüpft halt von Attraktion zu Attraktion mit der Gruppe. Und komplett auf eigene Faust würde ich mich nicht dorthin begeben, das bedarf sehr gründliche Vorbereitung.
Das fängt an mit Reiseführern und Sprachkursen (wohl am einfachsten Russisch, Chinesisch oder Mongolisch, je nach Gegend; aber auch Türkisch kann hilfreich sein). Es sind abgelegene Gegenden, durch die Schmugglerbanden mit Holz, verbotenen Tierpräparaten oder Drogen ziehen, in denen Frauen zuerst geraubt und dann legal geheiratet werden, wo es Dürre- und (im Winter) Kältekatastrophen geben kann, wo man sich mit einem Liter Wasser "duscht". Der Kulturschock für den Europäer ist eigentlich schon da, wenn man sich nur in der Stadt aufhält, aber sich dann alleine in der Steppe durchzuschlagen wäre leichtsinnig. Deswegen finde ich, das eine Gastfamilie nach einem theoretischen Einstieg das passende wäre. einige Wochen bis Monate in diesem halbwegs geschützten Umfeld könnten ausreichen, um gerüstet zu sein für einen freieren Trip. Trotzdem muß man sich dabei noch um Papierkram kümmern, ehe man verschollen ist und das auswärtige Amt sagt "keine Ahnung, wir wissen von nichts und die Provinzverwaltung hat auch nichts davon gehört".
Ich will dich nicht abschrecken, aber Abenteuer und Untergang liegen manchmal einfach zu nah beieinander. Die langweilige Vorbereitung muß man akzeptieren oder ein Ritt durchs französische Zentralmassiv muß als Abenteuer ausreichen.

Geändert von Gurkenbier (16.04.2018 um 16:00 Uhr) Grund: Links zu nicht mehr vorhandenen Bildern entfernt
Mit Zitat antworten