Thema: stringfollow
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Alt 06.12.2005, 18:49
Anonymous Anonymous ist offline
Jäger
 
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Hallo Thomas & Peter!

Esche hat den größten Stringfollow? Wie entscheidend ist diese Eigenschaft? Diese Holzart taucht ja immer in Verbindung mit Bögen auf, da hat sie bestimmt auch Vorteile gegenüber anderen Hölzern wie Haselnuss oder Ahorn. Langfaserigkeit und somit Bruchfestigkeit vielleicht?

Grobtillern: Die Wurfarme bogen sich schon, als ich die Sehne nur lose (ohne Spannung) befestigte, um mal einen ersten Eindruck von der Gleichmäßigkeit zu bekommen. An irgendeinem Punkt spannte ich den Bogen dann zum ersten Mal vorsichtig und merkte dann gleich, dass er schon zu schwach war, um noch richtig viel rumtillern zu können. Auch mit dem Ausziehen war ich vorsichtig, zog auch immer 20-30x nach jedem Entfernen von Holz. Daher habe ich schon den Eindruck, dass ich beim Biegen dem Bogen nicht zu früh zu viel zumutete. Zu schnell war ich eigentlich nur beim Holzwegraspeln, der Bogen wurde zu schwach. Dös zipft mi oo.

>Breitere Wurfarme, wie breit?

45 mm in Griffnähe, die Wurfarme verjüngen sich gleichmäßig auf 14 mm an den Enden.

Robinie würde ich liebend gerne mal ausprobieren, hab aber derzeit nur trockene Esche, davon aber zum Glück genug für viele weitere Bögen. Die Robinie wurde erst im August geschlagen, muss also noch eine Weile trocknen. Wunderschönes Holz. Hab die Enden mit Leim bestrichen, den Stamm gespalten und das Splintholz entfernt, um die Trocknung zu beschleunigen. Richtig so? Robinienholz riecht lecker nach Erbsen.

>Vorschläge:
1.) Du kürzt den Bogen und machst ihn somit wieder stärker, (wie lang ist der Bogen überhaupt?). Du schneidest auf jeder Seite z.B. 2 cm ab und schaust, wie er sich verhält, und was es bewirkt hat.

Ok, gemacht. Vorhin war der Bogen 1,46 m lang, jetzt noch 1,40 m.

>2.) Gegen den Stringfollow könntest du die Enden hinaufdämpfen. hat bei mir einiges gebracht, und der Bogen schaut gleich gut aus.

Hab bei früheren Bögen schon versucht, mit Dampf zu formen, aber irgendwie gingen sie wieder bis fast in die alte Form zurück.

>3.) Gegen die Bruchgefahr beim Eschenbogen, die sicher auch nach 1000 Schuss noch da ist, könnte man eine Rohhaut hinaufkleben.

Erst mal haben. Wie dick sollte die Rohhaut sein?

>4.) Was wir heuer in der Überlebensschule gemacht haben: alle Bögen die so ähnlich waren wie dein Eschenbogen ein wenig hergerichtet, geölt und dann bei den Kinderkursen als Preise vergeben. Ich habe selten so leuchtende Kinderaugen gesehen, wie bei den Preisverteilungen. Weinachten ist eh bald.

Tolle Idee!

Peter:

>Du sagst, es trat schon beim Spannen zum Tillern stringfollow auf.
>Das klingt für mich so, als ob Du nicht mit unbespanntem Bogen zu tillern begonnen hättest.

Doch.

>Wie trocken ist Dein Holz?

Furztrocken. 4 oder 5 Jahre gelagert.

>Ich nehme keines mit einer Restfeuchte von 12% oder mehr, nur darunter.
>Am liebsten 10 – 11%, 9 kann schon wieder zu brüchig sein.

Hast du ein Messgerät dafür? Sind die teuer? Wer hat sonst solche Geräte? Zimmereien? Schreinereien?
Das Holz war draußen, aber überdacht gelagert. Vielleicht hätte es erst einige Wochen im Haus bleiben sollen?

>Habe aus breiten und dünnen Jahresringen Spitzenbögen gemacht, lieber sind mir allerdings dünne, weil sich ein innerer (außen nicht sichtbarer) Schaden in einem Jahresring nicht so stark auswirkt.

Was meinst du mit innerem Schaden? Wodurch verursacht?

>Je mehr Liebe, Zeit und Geduld Du ihm gibst desto mehr wird er es Dir danken.

Daran lässt sich noch arbeiten.

Werde bei Gelegenheit mal Bilder hier reinstellen.
Bei manchen Bögen sind die Enden verdickt. Ist das zu empfehlen? Reduziert die zusätzliche Masse an den Enden nicht die Geschwindigkeit der zurückschnellenden Wurfarme und macht den Pfeil somit langsamer?

Vielen Dank erstmal!
Oli
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