Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 25.02.2013, 20:42
Benutzerbild von Schwefelporling
Schwefelporling Schwefelporling ist offline
Späher
 
Registriert seit: 27.01.2012
Ort: Niederrhein
Beiträge: 404
Renommee-Modifikator: 13
Schwefelporling Stammes Mitglied
Standard

Um im Kindesalter anzufangen; mein Vater kennt sich mit Natur, Pflanzen und Tieren gut aus, ist oft mit uns rausgegangen und hat uns die örtlichen Naturschutzgebiete gezeigt bzw. ich habe auch im Garten schon was mitbekommen. Er hatte früher kein gutes Einkommen, aber in Urlaub sind wir trotzdem gefahren, tatsächlich wurde dann häufig in Spanien oder Frankreich wild gezeltet. Und einige Jahre später, als wir im Urlaub manchmal im Ferienhaus oder auf einem richtigen Campingplatz übernachtet haben, wurden lange Wanderungen durch die Natur unternommen.
Ich hatte ca. mit zehn mein erstes Taschenmesser und habe seit ich fünfzehn oder sechszehn bin eigentlich immer eins bei. Mit sieben oder acht habe ich angefangen, mit Freunden durch die Parks zu turnen; mit unseren Flitzebögen. Dabei sind wir schließlich auch ausserorts umhergestreift. Mit vierzehn habe ich meinen Angelschein gemacht, da hatte ich aber schon vorher einige Fische gefangen. Als ich dann angefangen habe, alleine in Urlaub zu fahren, habe ich zuerst meine Kochkünste weiterentwickelt, dann gelernt mein Gepäck einzuschränken und habe mich schließlich beim Zelten mit Freunden nicht mehr nur auf Zeltplätze beschränkt. Das Feuer machen, auch zum Kochen kannte ich von meinem Vater und die zum Teil entbehrungsreichen Rucksackreisen nahmen zu. mit Anfang Mitte zwanzig war es mir bereits egal, wenn ich niemanden gefunden habe, der mit mir eine Tour unternimmt, sondern ich konnte durchaus alleine tagelange Trekking Touren unternehmen und ein für mich neues Gebiet entdecken; das war vielen dann nämlich schon zu ungemütlich und im Wald gibt es halt keine Clubs.

Durch meine Erfahrungen beim Zelten lernte ich, auf welchen Komfort man verzichten kann und welche Ausrüstung besonders brauchbar ist. Und es wurde auch viel improvisiert und gebastelt; man muss ja auch bei einfachem Trekking (ich habe noch nie richtiges Bergsteigen betrieben) ständig Lösungen für Probleme finden... Wenn man z.B. Kleidung waschen oder Körperhygiene betreiben muß, obwohl kein richtiger Bach oder Teich in der Nähe ist, findet man zu Techniken, die man später automatisch anwendet: auch eine fast waagerecht an ein Rinnsal gehaltene Wasserflasche wird so gut wie voll, wenn man einen Finger vor die untere Hälfte der Öffnung legt. Dauert halt ne Minute oder zwei.
Vor ein paar Jahren habe ich mein theoretisches Wissen dann selbständig mit Survival Büchern erweitert; zunächst war es nur bloßes Aufschnappen von Zusatzinformation beim Überfliegen, einzelne Techniken, die an mein vorhandenes Praxiswissen direkt anknüpfen. Schließlich habe ich auch damit begonnen, mich über Lösungen von Problemen zu informieren, die mir noch nicht begegnet sind. Dann bin ich diesem Forum beigetreten und interessiere mich jetzt verstärkt dafür, wie man hierzulande in der Natur mit einfachsten Mitteln wochenlang ohne Versorgung von aussen zurechtkommen kann... Ländliche Selbstversorgung interessiert mich ja als Lebensstil; aber die Natur kann ebenfalls ein Zuhause sein und scheint als "zweites Standbein" oft attraktiver als die urbane Zivilisation!

Geändert von Schwefelporling (25.02.2013 um 20:59 Uhr)
Mit Zitat antworten