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Alt 31.10.2009, 10:24
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Jäger
 
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Zitat von Höhlenbärin Beitrag anzeigen
Ich kann mir auch vorstellen, dass es sehr vorteilhaft ist, wenn man Obst- und Gemüsesamen lagert (ich weiß aber nicht, wie lange sich sowas hält, wenns trocken und dunkel ist, sicher sehr lange (in Tupperdose??)).
Hallo zusammen,

Saatgut hat sehr unterschiedliche Lagerungszeiten, dabei ist ausschlaggebend, wie lange das Saatgut keimfähig bleibt. Es gibt Gemüse, da sinkt die Keimfähigkeit schon nach Monaten, bei anderen Sorten erst nach mehreren Jahren. Man muss also wissen, was man wie lange aufheben kann (bzw. kann es nur dadurch erhalten, dass man es auch ständig anbaut und wieder frisches Saatgut gewinnt!).

Obst macht keinen Sinn. Beeren werden über Absenker oder Stecklinge vermehrt, nicht über Saatgut. Wenn man einen Apfelkern in die Erde steckt, kommt nicht dasselbe heraus wie der Apfel, den man vorher gegessen hat. Alle Obstsorten werden veredelt, d.h. der Stamm ist ein robuster Wildling mit einer aufgepfropften Edelsorte, ausgesucht nach Standort usw. Außerdem dauert es Jahre, bis ein Obstbaum befriedigenden Ertrag liefert. Fazit: bei Obst muss man sich voll auf Wildobst verlassen, es sei denn, man hat bereits eine Obstwiese oder eigenen Grund mit entsprechendem Bewuchs (der dann in einem so beschriebenen Notfall auch für andere hungrige Menschen interessant ist)...

Wer sich für Saatgutvermehrung interessiert, dem kann ich das "Handbuch Samengärtnerei" nur wärmstens empfehlen, ist etwas teuer, aber es lohnt sich.

Wer sich für Überleben im Notfall interessiert, kommt, so habe ich das beobachtet, zwangsläufig auch irgendwann auf das Thema Selbstversorgung und Autarkie. Dazu gibt es ein sehr gutes Forum: www.selbstversorgerforum.de. Die Frage stellt sich, ob man nicht ein kleines Stück Land erwirbt oder pachtet und die Zeit nutzt zu lernen, sich selbst zu versorgen, altes Handwerk zu lernen, sich mit alternativen Energieressourcen zu beschäftigen etc. Denn die Konserven werden schon bald nicht mehr da sein... Natürlich ergänzt sich das gut mit Survivaltechniken und dem Wissen über Essbares in der Natur.

Und dann führt der gedankliche Weg von der Autarkie (die es nicht gibt) nämlich wieder hin zu Gemeinschaften, zu Kooperationen, also weg vom "Einsiedlertum" wieder hin zum Sozialen, denn eine gewisse Autarkie ist nur in der Gemeinschaft zu erreichen, die vernetzt ist mit anderen regionalen Gemeinschaften. Ich bin überzeugt: der Mensch wird nur als Gemeinschaft bzw. Netz aus vielen vielen Gemeinschaften und Kooperationen überleben. Wo Fertigkeiten und Wissen sich nicht nur ergänzen sondern multiplizieren. Das wichtigste Gut des Menschen wird neben Wissen das soziale Netz sein, das ihn umgibt. Auf der Liste sollte also imho auch der Punkt stehen: wer sind meine Freunde, was können und wissen sie und mit wem tue ich mich zusammen, um zu überleben?

Was mir aber am wichtigsten erscheint: es geht um den Geist, die Denke. Überleben entscheidet sich im Kopf, und auch das Überleben unserer Welt entscheidet sich im Kopf. Und zwar jedes einzelnen. Ich habe mich auch kurzfristig diesen "Horrorszenarien" hingegeben (siehe z.B. auch www.krisenvorsorge.com), was dann dazu führt, sich auch noch Waffen überall im Haus deponieren zu wollen, um all das zu schützen, das dem eigenen Überleben dienen soll und was andere dann auch haben wollen. Da habe ich dann ganz schnell die Bremse gezogen. Denn meine Gedanken sind es, die die Realität erschaffen (mag jeder selber drüber denken wie er/sie will). Und wenn ich nur das Schlimmste annehme und im Mitmenschen sehe, was glaube ich dann, was kommen wird? Also lenke ich meine Gedanken lieber auf Positives denn auf Negatives und erinnere mich immer wieder daran, dass wir alle Gottes Kinder sind und Mutter Erde uns alle trägt und versorgt. Und wenn genügend Menschen sich vom derzeitigen System mit seiner Denke abwenden und andere Erfahrungen machen, wird meines Erachtens der große "Crash" gar nicht kommen müssen. Es geht auch anders. Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass es auch anders sein kann. Da gibt es keine Ausreden. Denn jeder ist in dem großen Netz drin, alles ist mit allem verbunden, wie oben so unten, wie im Kleinen so im Großen. WIR sind die Veränderung, die wir in der Welt sehen wollen. Ich bin die Saat und bestimme, ob und wie sie aufgeht, in diese oder jene Richtung. Und der Gedanke ist der Anfang von allem...

Meine 2 Cent dazu.

Viele Grüße,
Adrian
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