Nun, ich möchte mich im Wald gut zurechtfinden, und wissen, was "los" ist. Dazu gehört das Registrieren von Geräuschen und ihr richtiges Zuordnen, aber auch das Erkennen von Spuren, oder von geringen Bewegungen.
Den Imponierschrei des Fasans mit seinem Flattern kennt ja jeder, aber wenn er nicht auffallen will, muss man schon genau hingucken. Wie ruft welcher Vogel, und zu welcher Gelegenheit? An welchen Pflanzen erkennt man feuchten Boden oder stehendes Wasser, Sandboden oder eine starke Humusschicht? Wer hat diese Nagespuren hinterlassen? Wo hat der Rehbock "gefegt"? Das ist alles sehr interessant.
Manchen Leuten muss ich zehnmal zeigen und erklären, wo ich gerade ein besonderes Tier sehe und oft ist es dann zu spät für sie, es noch zu erkennen. Naja, das heisst eigentlich nichts, für mich gibt es auch noch viel zu lernen. Aber toll fand ich mal, als ich zuhause das Fenster aufhatte und im Hintergrund Amseln, Meisen und Tauben hörte- dabei änderte sich der Gesang schließlich und ich merkte auf. Sie sangen, als ob es regnete. Ich ging zum Fenster, sah hinaus und tatsächlich fiel leichter Regen. Da mußte ich lächeln, ich hatte quasi die Vogelsprache verstanden. Es wäre schön, wenn das immer so gut klappen würde!
|