So wie ich es verstehe ist Holzkohle in der Lage, Giftstoffe und Fäulnisprodukte zu binden... Wo sie allerdings versagt, ist bei Mikroorganismen: Bakterien, Viren, Protozoen etc. - dafür brauchst Du dann andere Methoden: Abkochen oder Abtöten mit chemischen Mitteln...
Beim
Durchfall hast Du ja mit zwei Komponenten zu tun... Erstens mit den Erregern (die nicht mit Kohle behandelt werden können), zweitens mit den Toxinen, die die Erreger produzieren (hierfür sollte Holzkohle hilfreich sein)... Nicht jeder Erreger produziert aber Toxine - es sollte also Durchfälle geben, bei denen Holzkohle versagt und welche, bei denen sie nützlich ist...
Noch eine andere Situation ergibt sich, wenn Du eine richtige
Vergiftung hast: durch Pflanzen oder mit chemisch verunreinigtem Trinkwasser bspw. Hier gibt es keine Mikroorganismen, also sollte Kohle gute Dienste leisten. Fraglich ist allerdings, ob sie wirklich bei allen Vergiftungen hilft - das müsste man im Einzelnen noch mal betrachten.
Hab übrigens mal nachgeschaut wg. der
Unterschiede zwi. Aktivkohle und "normaler" Holzkohle - Aktivkohle wird bei bis zu 900°C chemisch vorbehandelt durch Dehydratisierungsmitteln, welche die Flüssigkeit entziehen. Alternativ funktioniert das auch mit trockener Destillation = Einwirkung grosser Hitze ohne Sauerstoff, was prinzipiell das Gleiche ist wie das was in einer Köhlerei (oder, wenn auch deutlich ineffizienter, im Lagerfeuer) passiert. Im Anschluss wird sie dann noch "oxidativ aktiviert" - ich hab aber nicht rausfinden können was das ist - hier fehlen mir chemische Grundkenntnisse...
Vielleicht gibts ja hier jemand der das erklären kann?
Prinzipiell sollte aber beides funktionieren - wobei Aktivkohle offensichtlich die bessere Wahl ist...
Grüsse,
Christian