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Alt 18.01.2011, 03:03
Teila Teila ist offline
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Teila Stammes Mitglied
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Vor einigen Monaten war ich im Wald unterwegs und konnte wegen der sehr, sehr dicken Humus-Schicht keinen Stein finden. Normal sind ja doch ein paar Kiesel in der Erde verstreut, aber im Umkreis von meinem Lager war tatsächlich nur reiner Humus. Ein kleiner Abbruch konnte mir aber etwas lehmige Erde liefern.

Ich hatte genügend Wasser dabei, also nahm ich eine gute Hand voll Lehm und presste diese in die Flasche. gut durchgeschüttelt gab das eine sehr schöne Brühe da drin. dann lies ich die Flasche ein paar Minuten stehen und goss das Wasser vorsichtig ab. Der Bodensatz enthielt einen hohen Anteil feiner Sandkörner.

Jetzt schnitzte ich mir aus Buchenholz (sehr hart) ein "Brettchen", welches auf einer Seite sehr gleichmäßig glatt sein sollte. Das war nicht leicht, mit stumpfem Messer. Aber irgendwann war es dann so weit und ich konnte den Sandmatsch auf dem Brettchen verteilen. Etwa 20 Minuten musste ich das Messer Rücken voraus über das Brettchen ziehen und dabei darauf achten, dass kein (kostbarer) Sand herunterfiel. Die feinen Sandkörner wurden von der Klinge in das Holz gedrückt und hielten so sehr gut fest. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, da die Wirkung ähnlich wie bei einem Streichriehmen ist.

Der Vollständigkeit halber: Das Messer ist ein Hunter von Anza aus Kohlenstoffstahl. Mit wenig Druck und viel Zeit bekommt man das Messer mit jedem Kieselstein küchenmesser- bis rasierklingenscharf. Wäre ich noch einen oder zwei Kilometer gelaufen, hätte ich den Stein gefunden. Die Aktion war, wie immer, rein experimentell und aus einem spontanen Geistesblitz heraus entstanden. Wie immer eben - nutze, was du hast, mehr als schief gehen kann es nicht ;-)

Grüße und gute Nacht,
Teila
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