Thema: amerikanismen
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Alt 28.02.2006, 18:34
Benutzerbild von Susanne
Susanne Susanne ist offline
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Susanne BoteSusanne Bote
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Hallo Ihr!
Schön, was man da alles liest. Auch mir läuft immer eine Geänsehaut über den Rücken, wenn ich z.B. in einer Schwitzhütte sitze, wenn mir der Rauch von Salbei, Beifuß, Zeder in die Nase steigt und ich draußen vor dem Feuer die Silhouette eines unserer Leute mit den glühenden Steinen hantieren sehe. Dann kommt mir immer zu Bewusstsein: Das sind nicht nur unsere Wurzeln, das sind die spirituellen Wurzeln der Menschheit. Das ist es auch, was ich an Tom Brown so mag (an seinen Büchern, ihn persönlich nicht so sehr): Dass er den roten Faden des VERBINDENDEN aufzeigt, und nicht die UNTERSCHIEDE zwischen Religionen und Völkern...
Du hast auch zweifellos recht, Feuerfeder, dass Sprache Politik macht. Worte wirken Magie, was sonst. Vor vielen vielen Jahren hab ich es gehasst, wenn meine feministischen Freundinnen mich immer wieder darauf hinwiesen, dass es Wirkung zeigt, wenn man/frau eben sowas macht, wenn man/frau sprachlich immer beide Geschlechter mit einbezieht, ich hielt das für an den Haaren herbeigezogen, übertrieben, zickig und was sonst noch... Mittlerweile - seit ich mich dieser Sache von einer ganz anderen Seite angenähert habe - weiß ich, dass sie Recht hatten. Und ich werde in Zukunft sicher noch etwas behutsamer mit Sprache umgehen!!
Ebenfalls vor ewig langer Zeit habe ich "Im Auge des Hurricanes" von Arthur Haley (ich hoffe, der Typ hieß so!!) gelesen. Damals war ich erstaunt, dass sich der gute Mann von den recht bequemen LSD-Erfahrungen auf den Weg gemacht hat zu seinen berühmten Forschungen im Bereich der sensorischen Deprivation (das ist der Fachausdruck, aber hier für Deutschfans: "Sinnenentzug") bis hin zu den verschiedensten Meditationstechniken. Damals dachte ich noch: Wenn ich diese bewusstseinserweiternden Erfahrungen so billig haben kann, warum soll ich mir dann diese elende Rackerei mit den täglichen Übungen antun, warum Jahre auf die erste Seelenreise hinarbeiten, wenn ich mit einmal a bissl Fliegenpilz oder Magic Mushrooms dasselbe haben kann?? Nun, mittlerweile weiß ich, dass es eben nicht dasselbe ist. Es gibt nämlich einen grandiosen Qualitätsunterschied...
Aber ich entferne mich hier auch wieder sehr weit vom Thema. Sagen wollte ich nur, dass mir bekannt ist, dass alle Völker - soweit ich weiß, auch die Inuit - für bestimmte Techniken Kakteenfrüchte und Pilze aßen/essen, verschiedenste Pflanzen rauchten oder tranken usw. Das gehört auch zu der jeweiligen Kultur und wird - soweit ich weiß, zumindest in den Staaten wenn´s um Peyote geht und Bestandteil einer Religion ist - akzeptiert. Bei uns kenne ich einige Freaks, die mittlerweile schon seit Jahren auf irgendwas hängen geblieben sind. Was ich damit sagen will: Das Wissen darum ist leider ziemlich verloren gegangen, und Selbstexperimente halte ich (als Kräuterexpertin) für verdammt riskant!
In der Hoffnung, nicht zu schulmeisterlich geklungen zu haben
Eure Susanne

Geändert von Susanne (01.03.2006 um 12:34 Uhr)
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