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Alt 18.06.2007, 08:47
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Baschtl Baschtl ist offline
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Baschtl Stammes Mitglied
Standard Ein Jahr in der Wildnis

Hallo liebe Leute,
ich werde ab jetzt immer um Neumond einen kleinen monatlichen Bericht ueber meine Erfahrungen schreiben. Ich bin immer um Neumond fuer einen vollen Tag in der Naehe eines Computers und kann e-mails lesen und Sachen schreiben.

Der 1. Mond:

14 Leute, die aus aller Welt zusammen gekommen sind traten den Weg in die Wildnis nach einer Nacht unter dem Vollmond an. Ich bin einer von ihnen, der sich dazu entschieden hat, fuer ein Jahr in die Wildnis zu gehen und fuer diese Zeit das Clanleben der Jaeger und Sammler zu erfahren. Es gibt 2 Clans mit 7 Leuten, die in 2 Camps an einem See in der Wildnis von Wisconsin leben. Wir lassen alle Ablenkungen des zivilisierten Lebens hinter uns und feiern diese Umstellung mit einem Fastentag, um unser Koerper auch fuer die Diaet unserer Vorfahren vorzubereiten. Kein Zucker und fast keine Kohlenhydrate.
Sofort werden wir von unserem Guide, Tamarack Song, in die Fertigkeiten eingefuehrt, die unser (Ueber)leben moeglich machen. Wir flechten Koerbe, bauen unsere eigenen WigWams , sammeln einen grossen Teil unserer eigenen Nahrung, stellen Fallen, Gerben und nach gewisser Zeit koennen wir sogar direkt aus dem See trinken. Jeden Tag sinke ich tiefer ein in das Netz, gesponnen von all dem natuerlichen Leben, das mich umgibt. Jeden Tag schulen wir unsere Aufmerksamkeit und entdecken die alltaeglichen Wunder und kleinen Veraenderungen. Ich fuehle mich nach nur 6 Wochen schon so verbunden zu dem Platz, weil ich die Zeit habe bestimmte Orte jeden Tag zu besuchen. Ein Vogelnest, in dem Eier liegen, kann ich nun jeden Tag beobachten, um zu schauen, wann die Jungen schluepfen. Jeden Tag streife ich vorbei an Schafgabe, Loewenzahn, Koenigskerze und vielen anderen Verwandten. Jeden Tag schaue ich, wie reif die Beeren sind und wann wir anfangen koennen, sie zu ernten. Viel Freiheit und viel Zeit, die mein planender Geist garnicht gewoehnt ist. Mit der Ernaehrungsumstellung und der nicht vorhanden externen Motivation falle ich die ersten Wochen in ein sehr intensives Energieloch und bin total down. Dazu kommen viel Sehnsucht und Verlangem nach dem Alten und Gewohntem. Es wird immer schwieriger jeden Tag im MOment zu leben und ich merke, wie die Umstellung zum natuerlichen Rhythmus erstmal sehr schmerzhaft und intensiv ist. Die andere Seite des Programms ist "Truthspeaking". Wir versuchen zu lernen unsere Gefuehle im Moment auszudruecken und sie nicht zu bewerten. Jegliche Gefuehle, die aufkommen, versuchen wir so pur wie moeglich zu akzeptieren und zu formulieren. Das ist der schwierigste und beaengstigende Teil des Programms, weil man sehr schnell seine eigenen Gefuehle in Frage stellt und merkt, dass man Emotionsmuster mit sich herumtraegt, die einem davon abhalten vertauensvolle Beziehungen aufzubauen. Daran werden wir sicher das ganze Jahr intensivst zu arbeiten haben. Nach einem Vollmond durften wir bei unserer ersten Schwitzhuette teilnehmen und werden ab jetzt jeden Vollmond schwitzen. YEAH!
Es wird gerade waermer hier und ich gehe jeden Tag baden und beobachte die Libellen und die Fische. Uns stehen die sogenannten "hungry moons" bevor, das heisst, dass wir in den naechsten Monaten immer weniger essen von der Schule bekommen und immer mehr selber sammeln muessen. Wir werden durch viel Hunger gehen und ich kann ihn hoffentlich nicht nur als Feind, sondern auch als Lehrer begruessen. Heute haben wir ein Reh geschlachtet und gehaeutet und hatten ein tolles Abendessen mit frischen Rehfleisch, wildem Reis und Wildkraeutern. Morgen treten wir unseren Rueckweg zu unserem Camp an und verbringen den naechsten Mond wieder in der Wildnis. Ich hoffe, ihr konntet kurz in diese Erfahrung eintauchen und ich bin froh sie mit euch zu teilen.
Ich gruesse alle, mich denen ich ueber die Ueberlebensschule Bekanntschaft machen durfte. Mehr Infos (www.teachingdrum.org)

Bis zum naechsten Neumond. Gigaawabamin

Basti
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