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Handwerkskünste und experimentelle Archäologie Kürbistrocknen, Fischen, Flötenbau... Hier könnt ihr über alle Handwerkskünste sprechen.

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  #1  
Alt 01.06.2012, 19:14
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History Man History Man ist offline
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History Man Stammes Mitglied
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Hi Oliver!

Zitat:
Zitat von oliver Beitrag anzeigen
Hi Alex,

die Häute waren gute 2 Monate im Sud. Nicht frei schwimmend, aber bedeckt.
Es ist vollbracht, die erste Haut ist im 50l Maurertrog und schwimmt
Ich bin ja sooooooo gespannt.
Übrigens hab ich was gelernt, was nicht im Skriptum steht:
Ich nehm die Haut raus aus dem Wasser, damit sie schön "wurstfeucht"
ist, wenn ich sie in den Bottich mit Eichenbrühe lege,
also noch feucht, aber nix tropft mehr.
Ich leere die Brühe in den Bottich, merke es ist zu wenig
und geh einen zweiten Aufguss kochen. Mittlerweile wird
die Haut aber zu schnell trocken und teilweise beginnt sie Rohhaut
zu werden. Ich tu sie wieder ins klare Wasser, und nehm sie raus,
nachdem der Bottich voll mit Brühe ist, und leg sie dort rein.
Einige Stellen sind noch Rohhaut, oder kurz davor, und nehmen
das Tannin daher nicht so schnell auf wie die feuchte Haut.
Mal sehen, ob das Flecken macht...

Zitat:
Zitat von oliver Beitrag anzeigen
Alter Gerbertrick übrigens: Wenn man seiner Freundin/Frau eine der Häute verspricht steigen die Chancen exponentiell, dass man die Brühe durch den Winter in der Wohnung stehen lassen darf. Trotz sich bildender Schimmelschicht auf der Wasseroberfläche, wenn man nicht oft genug umrührt :-)

Oliver
Na, am Land hat man da weniger Probleme und meine Frau steht drauf :-)
Ich hab den Luxus einer ganzen Scheune für mich.

LG
Alex

Geändert von History Man (06.06.2012 um 13:19 Uhr)
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  #2  
Alt 07.06.2012, 16:43
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oliver Stammes Mitglied
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Hallo History Man,

ja fein, dann hat´s ja jetzt angefangen!
Wieviele Häute legst du in die Brühe? Von welchem Tier? Mit Narbenschicht oder ohne?
Kochst du die Rinde nur einmal auf oder noch ein zweites oder drittes Mal mit Wasserwechsel?
Haben sich wie von dir befürchtet Flecken gebildet?

Meine neuen Erfahrungen aus den letzten Tagen:
Wenn das Leder, einmal ganz trockengezogen, nass wird, trocknet es wie hirngegerbtes Leder wieder weich auf, bzw. man muss es nur kurz zwischen den Händen rubbeln.
Ich finde es schwieriger als bei hirngegerbtem zu entscheiden, wann das Leder ganz trockengezogen ist. Lieber länger bearbeiten! Ich hab zu früh aufgehört, weil ich es für trocken hielt, und musste es nochmal einweichen, weil das dicke Hinterteil (des Hirsches) zu steif wurde.
Das ergibt soooo schönes Leder! Ein wunderschönes Dunkelbraun und sehr angenehm anzufassen.

Frohes Schaffen
Oliver
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  #3  
Alt 08.06.2012, 14:17
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Hi Oliver!

Zitat:
Zitat von oliver Beitrag anzeigen
Hallo History Man,

Wieviele Häute legst du in die Brühe? Von welchem Tier? Mit Narbenschicht oder ohne?
Kochst du die Rinde nur einmal auf oder noch ein zweites oder drittes Mal mit Wasserwechsel?
Haben sich wie von dir befürchtet Flecken gebildet?
derweil 1 Hirsch als Basistest, aber 5 weitere Rohhautdecken warten,
alles vom Hirsch. Der Testhirsch hat Narben, aber auf der Seite,
bei der Bauchdecke, ist ein Stück ohne Narben, ich werde
also Glatt- und Rauhleder sehen.
Das mit den Flecken - wirklich regelmäßig ist es sicher nicht.
Evtl. poste ich ein Foto

Zitat:
Zitat von oliver Beitrag anzeigen
Meine neuen Erfahrungen aus den letzten Tagen:
Wenn das Leder, einmal ganz trockengezogen, nass wird, trocknet es wie hirngegerbtes Leder wieder weich auf, bzw. man muss es nur kurz zwischen den Händen rubbeln.
Ich finde es schwieriger als bei hirngegerbtem zu entscheiden, wann das Leder ganz trockengezogen ist. Lieber länger bearbeiten! Ich hab zu früh aufgehört, weil ich es für trocken hielt, und musste es nochmal einweichen, weil das dicke Hinterteil (des Hirsches) zu steif wurde.
Das ergibt soooo schönes Leder! Ein wunderschönes Dunkelbraun und sehr angenehm anzufassen.

Frohes Schaffen
Oliver
Cool :-) Ich hab gestern nach 1 Woche den ersten Teststreifen abgeschnitten
und in Essig gelegt, um den Gerbfortschritt zu sehen, der wurde aber eher
grünlich-gelb im Inneren und ich konnte nix erkennen, hehe
Auf die Dauer bin ich echt gespannt, da sind die Angaben komplett unterschiedlich

Dir auch viel Spaß

Liebe Grüße
History Man
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  #4  
Alt 03.07.2012, 20:40
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Standard Woche 5

Hi all!

Die Haut wird dünkler und dünkler

Langsam hab ich das Gefühl es geht dem Ende zu.
Der Essigtest (Hautstreifen in Essig legen, aufquellen lassen
und schauen ob er außen braun und innen weiß ist,
also den Gerbfortschritt kontrollieren)
funktioniert gar nicht ;-) alles irgendwie diffus und Farbspiele.

Aber die Fleischseite "schleimt" nicht mehr so.

Lg
History Man
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  #5  
Alt 16.07.2012, 15:23
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oliver Stammes Mitglied
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Hm. Ich konnte anhand der Farbe auch nicht richtig erkennen, wie weit das Tannin schon eingedrungen war, hatte aber die Hoffnung, dass du das kannst und mir Tips gibst :-)
Wahrscheinlich braucht´s einfach viel, viel Erfahrung.

Ist eh nicht so tragisch, find ich inzwischen, wenn manche Teile nicht ganz durch sind und am Ende nicht ganz weich werden. Nur aus solchem Leder lassen sich hinterher feste Messerscheiden o.ä. herstellen, auch für Taschen ist es ganz gut.

Sehr informativ ist das hier: http://www.scribd.com/doc/36324088/R...ing-Techniques
Nicht nur bzgl. Rindengerbung.

Bei Engen (ca. 40 km nördlich von Konstanz, Bodensee) finden am 15./16. September die "Petersfelstage" statt. Am Petersfels wurden eiszeitliche Funde entdeckt. Rentierjäger hinterließen Steinwerkzeuge, Knochennadeln, kleine Frauenstatuen aus Stein etc.. Jetzt finden sich dort alle 2 Jahre Eiszeit- und Steinzeitleute/-experten zusammen, um Vorführungen zu machen oder Dinge zu verkaufen. Z.B. Flintknapping, Zerteilen eines Rehs mit Feuersteinklingen, Kochen im Fellkochtopf - und Gerben! Dieses Jahr kommt angeblich auch einer, der mit Fichtenrinde gerbt. Daher dieser Ausflugstip. Außerdem findet ein Primitivbogen- und Atlatl-Turnier statt.

Oliver
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  #6  
Alt 17.07.2012, 09:59
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Hi all!

Nach 6 Wochen hab ich die Haut am Samstag 14.7. rausgenommen.
Ich hab rein nach Gefühl gehandelt, die Tests haben mich nicht weiter gebracht.

Dann hab ich mit Olivenöl rückgefettet. Seitdem zieht das Öl ein.
Weich gezogen hab ich sie noch nicht, ich will wissen,
wie steif sie wird, wenn man nichts tut.
Das kann man ja immer wieder machen, indem man die Haut nass macht,
neu ölt und eben trocken zieht.

Seit gestern 16.7. ist die nächste Haut drin im Eichenbad.
2 weitere Rohhäute hab ich nochmal in Aschenlauge gelegt,
damit ich den Narben runterkrieg, für reines Rauhleder.



Innenaufnahme mit Blitz. Man sieht an der Flanke einen Teil ohne Narben.
Das Testleder zeigt mir daher beides, Rauh- und Glattleder.



Außenaufnahme mit Basketball als Größenvergleich.
Die dunklen Stellen sind IMHO das ÖL, das noch einzieht.

Detailaufnahmen











Liebe Grüße
History Man
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