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Wassergewinnung Wassersuche und -reinigung als zweiter Schritt zum Überleben.

 
 
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Alt 10.01.2004, 18:09
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Survival
 
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Standard Wassergewinnung

Das Aufbereiten und das Gewinnen von Wasser ist äußerst wichtig - der zweite Punkt auf der Überlebensliste -, da man nur sehr kurz ohne Trinkwasser überleben kann.
Solange wir nur den Wasserhahn aufdrehen müssen, um sauberes Trinkwasser zu bekommen, machen wir uns nur wenig Gedanken, woher es kommt. Aber wenn wir uns in Gegenden aufhalten, wo das nicht mehr so selbstverständlich ist wie in unseren Breitengraden, werden wir vielleicht einige Gedanken darauf verwenden, was für eine wertvolle Kostbarkeit Trinkwasser ist.

Wir Menschen bestehen zu 80 % aus Wasser, was uns eigentlich schon viel zu diesem Thema sagen sollte. D..h., wir sollten sehr viel Wasser zu uns nehmen, um unseren Organismus funktionstüchtig und gesund zu erhalten. Leider ist das in unserer Zivilisation nicht der Fall, wir trinken Bier, Wein, antialkoholische Getränke mit viel Zucker. Pro Tag sollten wir ca. 2 - 3 Liter Wasser zu uns nehmen, um unseren Körper von Schlacken und Giftstoffen zu reinigen. Wir können das kontrollieren, indem wir schauen, ob unser Harn klar ist. Wenn man zu wenig trinkt, kommt es zu Vergiftungserscheinungen, deren Symptome zuerst trüber Harn, dann Kopf- und Gelenksschmerzen, Schwindelgefühle, Kreislaufstö-rungen, Hautallergien (da der Körper versucht, sich über die Haut zu reinigen), bis zum völligen Zusammenbruch des Organismus sind.Kopfschmerzen können von zu wenig Wasser trinken sein. 3 % des Wassers auf der ganzen Welt sind trinkbar, 1 % ist im Gletschereis enthalten, 1 % in der Luft und 1 % fließt in den Flüssen und Bächen, teilweise unterirdisch.

Gutes Trinkwasser gewinnt man aus schnell fließenden Gewässern, in stehenden Gewässern kann sich zuviel Schmutz und Umweltgift ansammeln. Man sollte immer stromaufwärts schauen, um festzustellen, woher das Wasser kommt. Optimal ist die Entnahme des Wassers direkt an der Quelle, bzw. bei seinem Austritt aus der Erde.

Die Reinigung von Wasser:

5 - 10 Minuten kochen genügt in der Regel, um alle Bakterien abzutöten. Chemikalien allerdings lassen sich mit dieser Methode nicht entfernen (deshalb ist es so wichtig, bei der Wassersuche darauf zu achten, daß das Wasser nicht durch Chemikalien verun-reinigt ist.)

Halten wir uns in einer Gegend auf, wo überhaupt kein Wasser zu finden ist, bleibt uns noch die Möglichkeit, Trinkwasser zu ge-winnen.

Die Wassergewinnung:

1) Tau am Morgen.

Sehr früh aufstehen, Stoff (dein Hemd, deine Hose usw.) durch die Wiese streifen. Es wird erstaunlich schnell vollgesogen sein mit Tautropfen. Winde dann den Stoff aus, und du hast bereits einige Schlucke Wasser. Hier ist wieder ein Zivilisationsproblem zu be-achten: Verwende bitte keine neuen ungewaschenen Stoffe, denn sie sind mit vielen Chemikalien behandelt und würden dein Trinkwasser verseuchen. Vorgang einige male wiederholen, Wasser kochen.

2) Solardestille

Dazu benötigen wir eine durchsichtige Plastikfolie (die natürlich nicht in jeder Überlebenssituation vorhanden ist). An einer sonnigen Stelle eine Grube von ca. 1 m Durchmesser und 50 cm Tiefe graben. Die Pflanzen in der Nähe sollen nicht giftig sein. Man stellt in das Loch ein Gefäß, deckt das Loch mit der Folie ab, die stark durchhängen sollte und in der Mitte von einem Stein beschwert ist. Ein Röhrchen (aus einer hohlen ungiftigen Pflanze) sollte aus dem Gefäß bis zum Rand des Erdlochs reichen. Das in der Erde enthaltene Wasser verdunstet durch die Wärme, kondensiert an der Folie und tropft in das Gefäß. Der ganze Vorgang kann beschleunigt werden, indem man wasserhältige Pflanzenteile (ungiftige!) in die Grube legt. Durch die Destillation wird das Wasser zugleich gereinigt.

Nur - worin soll man das Wasser sammeln und aufbewahren?
Meine Hände sind so klein :lol: .

Deshalb wollen wir an dieser Stelle die Herstellung eines einfachen Wasserbehälters behandeln:

Wir suchen einen Rundling zwischen 15 und 20 cm Durchmesser, den wir in der Mitte spalten. Fast alle Hölzer sind hierfür geeignet, außer wenn sie giftig sind, wie z.B. die Eibe. Der Vorteil liegt bei Harthölzern wie der Buche in der Haltbarkeit. Der Nachteil: Sie sind schwerer zu bearbeiten. Der Vorteil bei Weichhölzern wie Fichte: sie sind leicht zu formen, dafür nicht so lange haltbar. Für die erste Schüssel ist es einfacher, weiches Holz zu verwenden.

Wir machen Feuer, legen ein Stück Kohle in die Mitte des Holzstückes und beginnen vorsichtig zu blasen, evtl. mit einem Blasrohr. Als solches sind wieder Pflanzen zu verwenden, die in der Mitte hohl sind und ungiftig und die wir auf ca. 20 cm Länge zuschneiden. Die Glut frißt sich immer tiefer in das Holz hinein. Wenn das Kohlestück ausgebrannt ist, kratzen wir die schwarze Kruste von der Gefäßwand und geben alles in einen nicht brennbaren Behälter (den Kohlenstaub können wir später noch verwenden, wir werden in einem anderen Beitrag darauf zurückkommen). Ein neues Kohlenstück aus dem Feuer nehmen, weiterblasen. Achtung auf den Wind, nur mit dem Wind arbeiten wegen des Rauchgases. Ausputzen, neue Kohle einlegen, ausputzen usw., mehrmals wieder-holen. Wenn wir die gewünschte Tiefe erreicht haben, noch einmal ganz sauber auskratzen, aus-schleifen, außen Holz und Rinde wegschneiden, bis man die gewünschte Wanddicke hat. Eine häufige Fehlerquelle bei dieser Arbeit: Das Holz sollte nie brennen, sondern nur glühen; wenn es brennt, sofort ausblasen, weil das Holz sonst reißt. Deshalb möglichst langsam arbeiten.

Wir füllen nun unsere Wasser-behälter mit möglichst sauberem, chemiefreiem Wasser. Wir legen mittelgroße Steine in ein Feuer und erhitzen sie (nur Steine, die ganz trocken sind, verwenden, sonst explodieren sie; nicht zu große Steine, weil es sonst zu lange dauert, nicht zu kleine, weil diese zu wenig Energie spenden. Faustregel: ungefähr so groß wie eine Frauenfaust). Wenn die Steine durch und durch glühen, zum Säubern in Wasser legen, danach in das vorbereitete Wassergefäß geben. Vorsicht: Die Steine können immer explodieren, deshalb Ach-tung auf die Augen!! Nach einigen Minuten Steine herausnehmen, weitere nachfüllen. Wasser 5 bis 10 Minuten kochen lassen.

Noch etwas zum Thema Wasser: Ganze Volksgruppen haben sich selbst ausgerottet, indem sie ihre Latrinen zu nahe an ihren Trinkwasserquellen errichtet haben. Mindestens 50 m unterhalb einer Quelle entfernt eine flache Grube ausheben, Geschäft erledigen und danach ein wenig abdecken (nicht zuviel, sonst braucht der biologische Abbauprozeß zu lange).

Keine schweren Arbeiten bei heißem Wetter verrichten, da der Wasserverlust des Körpers sonst zu groß wird. Horch auf die Völker, die gelernt haben, in einem heißen Klima zu überleben: Erledige schwere Arbeiten ganz früh am Morgen oder am späten Nachmittag, wenn es schon etwas abgkühlt hat.
Alles Gute Thomas
__________________
Aus der Vergangenheit lernen - im Augenblick leben - an die zukünftigen Generationen denken.
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