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Geistiges Wissen, Bewusstsein und Spiritualität Gedankenaustausch über ein wichtiges Thema...

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  #1  
Alt 16.02.2006, 13:34
feuerfeder feuerfeder ist offline
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feuerfeder Stammes Mitglied
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Hallo alle miteinander
ich möchte mal versuchen eine diskussion über amerikanismen in gang zusetzten
ich finde es seltsam, das auf den meisten natur und wildnisseiten fast ausschließlich nur englische fachausdrücke verwendet werden. nicht das ich was gegen englisch oder amerikanische hätte aber ich finde es wirkliche seltsam. auch der ständige bezug auf die nordamerikanischen indianer erscheint mir etwas weit hergeholt zu sein, wenn man/frau bedenkt das es sich um nicht nur human denkende und naturphilospisch lebende volksstämme handelt. sondern das es sich ihren feinden gegenüber um äußerst brutal vorgehende martialische genossen handelt denen mitleid oder gnade ziemlich unbekannt waren. und das nicht nur bei vereinzelten stämmen sondern bis auf die hopi bei so ziemlich allen.
es geht hier nicht darum die nordamerikanischen indianer " schlecht" zu machen sondern vielleicht um eine etwas objektiver sichtweise der dinge. und meine nächste frage wäre warum nicht z.b. die lappen, tschuktschen oder andere europäische volkstämme, die genauso in, von und mit der natur leben, wahrscheinlich heute noch mehr als die heutigen indianer, als geistige führer oder lehrer genommen werden.
ob das vielleicht mit dem schlechten gewissen zusammen hängt was wir europäer gegen über den nordamerikanischen indianern haben. oder liegt es daran das das wetter in lappland oder vorder asien nicht immer so schön ist.
also das könnte doch eine interessante diskussion werden. glaube ich.
aber zurück zu den amerikanismen, wobei wir diese nicht mit lateinischen verwechseln dürfen.
flint knapping, flake, tracking, survial, outdoor, trecking, rafting und so weiter. mir kommt das so vor als ob hier die begriffe verwendet würden als ob es in europa dafür überhaupt keine gebe, und ich freu mich sehr wenn ich mal ne seite finde wo das nicht so ist. in der welt der großen und mittleren firmen ist das genauso ob das hier nun CI oder QM sind. wir übernehmen mal wieder was aus amerika, wie so oft in unserer geschichte, frag und klanglos. ich frage mich warum. ok, im internationalen standart ist englisch die sprache der sprachen, also dann versgessen wir mal unsere muttersprache und machen den amerikanern alles nach. also ich finde das ziemlich schwach. da reden leute von flintknapping und flakes und wissen nicht mal wie das in der muttersprache heißt. sie produzieren folsom und clovisspitzen als ob es in europa keine steinzeitkultur gegeben hätte. und reden von archaischen techniken ohne die vor der eignen haustür kennen. also ich finde das ziemlich bitter. wir haben natürlich das problem das die fundepochen in europa fast alle mit französischen namen bezeichnet sind, aber wenn ich schreibe "das ist eine spitze von oberaula hausen" weiß niemand was das ist. wir,. und das meine ich wörtlich, haben eine kultur die mehr als 40000 jahre zurückreicht, alle wurzel und ursprünge des moderen menschen in europa reichen uns nicht mehr aus. ich finde das seltsam. was kompensieren wir damit. die indianischen stämme sind genauso verschieden von einander wie die stämme in europa oder in afrika und südamerika. ich glaube unser problem hängt sehr mit der faschistischen vergangenheit unseres, nicht mehr so schönen landes, zusammen. wir sollten da mal drüber nach denken und uns auf unsere eignen wurzel besinnen. und dabei allerdings nie vergessen das es darüber keinerlei schriftlichen überleiferungen gibt außer von denen die die römer gemacht haben bevor sie diese, unsere kultur, dann unterwanderten.
würde mich freuen wenn jemand antwortet

feuerfeder

Geändert von feuerfeder (16.02.2006 um 13:56 Uhr)
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  #2  
Alt 17.02.2006, 00:19
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Javanoth Javanoth ist offline
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meine antwort hier ist eher persönlicher natur, als fachlich fundiert. so stell ich mir das ganze einfach mal vor .

warum werden englische wörter im deutschen sprachraum verwendet?
in meinen augen ne relativ einfache frage mit einer einfachen antwort: die bewegung der survival interessierten ist zum größten teil in nordamerika entstanden, hier wurden die ersten schulen eröffnet, die diese techniken und spirituelle ansichten einer breiteren öffentlichkeit zugänglich machten.
ich persönlich kenne keinen lappischen, oder tschuktukische (schreibt man das so?) lehrmeister, der sein wissen einer breiten (oder vielleicht nur handverlesenen öffendlichkeit) zugänglich macht. spirituelle führer gibt es viele, die auch viele anhänger haben... diverse sekten und auch theologische einrichtungen... aber lehrer für überlebenstechniken in der wildnis kenn ich persönlich keine...

von daher behaupte ich einmal: der sprachraum, der am meisten inhalte bereitstellt, prägt auch die sprache der annehmenden sprachkulturen.

ich glaube nicht, das das ganze etwas mit schuldgefühl zu tun hat, auch die tatsache, das die 'nordamerikanischen' indianer grausam und äusserst brutal vorgegangen sind, in ihren kämpfen empfinde ich nicht als gutes argument. auch im europäischen, asiatischen, afrikanischen und australischen raum waren stammesübergreifende ausseinandersetzungen geprägt von gewalt, brutalität und 'scheinbarer' grausamkeit. zumindest aus europäischer sicht. stellt man sich hier zu lande die praktik des skalpierens vor sagt man: "grausam" oder "brutal", war es aber nichts anderes als ein statussympol und kraftzeichen. ähnlich den ketten mit den krallen der erlegten beutetiere, ein sympol des kriegers...

aber ich schweife vom thema ab.

um noch einmal auf den englischen sprachgebrauch bei 'überlebenstechniken' zurück zu kommen. viele begriffe wie eben das erwähnte "flinten" oder "tracking", etc. sind mittlerweile im bereich der survival interessierten gängige ausdrücke.
sicherlich kann man alles ins deutsche übersetzen, aber die englischen begriffe sind oft geläufiger als deutsche übersetzungen.

als vergleich:
aus dem asiatischen sprachraum haben sich auch viele begriffe eingebürgert, wie ninja, chi, etc. auch hier gibt es kaum im allgemeinen sprachgebrauch geläufige übersetzungen...

in meinen augen alles eine gewöhnungssache...

aber ne interessante diskussion

lg,

emu...
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  #3  
Alt 17.02.2006, 10:13
feuerfeder feuerfeder ist offline
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feuerfeder Stammes Mitglied
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schön das jemand antwortet!
nun ich kenne auch keinen tschucktschen oder lappen, aber das liegt daran das ich noch nie da war. natürlich hast du recht wenn du schreibst das es viele begriffe gibt die wir übernommen haben ( Chi, Tao, Ninja und so weiter) aber es sind eigentlich fest stehende begriffe und mal vom ninja abgesehen fanden sie schon in den 20 jahren des letzten jahrhunderts eingang in europa. aber was ich meine ist das wir es in allen bereichen übernehmen in jedem bereich des lebens gibt es amerikanismen die wir tagtäglich gebrauchen.
warum ist das so ist doch die frage, warum spielt es eine rolle das ein amerikanischer überlebenstrainer nach europa kommt und hier mehr anhänger findet als zb. ein "deutscher" ich denke das das mehr ein psychologisches problem ist als ein fachliches. wir deutschen sind schon immer anfällig gegenüber trendwellen aus anderen ländern. als grassestes beispiel sei hier nur der typ aus oesterreich gemeint von dem alle dachten er währe der weihnachtsmann aber es stellte sich heraus es war der gas mann, bagwahn (sekte), indianer , autos, politik und asiatische kampfsportarten und nicht zuvergessen in der musik Viva, Mtv oderacuh als nachrichtensender. ich glaube wir sollten aufpassen das wir nicht assimiliert werden. (ich bin nicht paranoid)

ich sehe das so.
in den letzten jahren hat die steinzeit ein hoch durchlebt das im moment auf einer welle dahin schwimmt. sie wächst. viele springen auf und schwimmen mit. aber was mich stutzig macht ist das es hier in europa nur ein paar wirklich bekannte lehrer gibt und die mehrzahl aus amerika kommt. im moment sind einige von ihnen, den amerikanischen, wirklich äusserst - trendy - mehr als nehberg es ja war. liegt es daran das sie aus amerika kommen. ich sehe das als problem. wie gesagt in den 70zigern waren es die siniasiens also Backwahn in indien. seine militantesten anhänger waren, 3 mal darf geraten werden, die deutschen. kaugummi oder coca cola, mac donalds oder microsoft, alles wird übernommen ohne wenn und aber. ich kann mich noch gut an die cowboy und indianerfilmwelle in den 60 und 70ziger jahren erinnern. immer haben sie verloren immer waren sie die bösen, also fast immer, und unsere vorfahren die von hier nach amerika ausgewandert sind oder dazu gezwungen wurden haben ihnen kulturel den gar ausgemacht.
was also passiert mit uns das wir indianer verherrlichen, zu mehr als sie waren. natürlich ihre lebensweise, ihr aussehen, ihre wildheit und nicht zuletzt ihre religion ihre naturverbundenheit faszinieren uns. alles was wir durch unsere zivilisation verloren haben, können sie uns, so glauben wir, wiedergeben oder zumindest aufwecken. ich habe an verschieden tanzzeremonien in deutschland teilgenommen. ein chief aus amerika war auch da und eins kann ich sagen die deutschen waren indianischer als die indianer selber. verstehst du was ich meine. mir geht es darum wie wir damit umgehen.
natürlich finde auch ich indianer faszinierend, aber auch die in südamerika oder australien, oder afrika und asien. aber es ist die lebensweise, die auf das wesentlich beschränkt ist. wobei wir, und damit meine ich die wirtschaftsmächtige zuviellisation, dabei sind auch den kläglichen rest den es noch gibt zu zerstören. das ist unser problem. wir sehnen uns nach einem ursprünglichen naturverbunden leben und jenes welches es noch gibt zerstören wir. ich nenne das schizophren.
feuerfeder

Geändert von feuerfeder (17.02.2006 um 10:22 Uhr)
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  #4  
Alt 17.02.2006, 10:31
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Susanne Susanne ist offline
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Susanne BoteSusanne Bote
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Hallo Feuerfeder (Firefeather klingt in diesem besonderen Fall nicht so gut, hast recht!)
Da spricht mir jemand aus der Seele. Auch mich stört es schon seit langem, dass im Bereich Survival (das ist auch einer der Gründe, warum wir unsere Schule "Überlebensschule" genannt haben) fast nur Amerikanismen gebraucht werden. Ich finde es zudem auch einen recht lächerlich wirkenden Geltungswahn, wenn man permanent beim Unterrichten in solchen Fächern vielleicht noch ein paar englische Alltagsphrasen reinstreut - so, als ob einem auf die Schnelle das deutsche Wort dafür nicht einfallen würde....womit man unterschwellig ausdrücken kann, welch weitgereister Kosmopolit man doch ist!
Aber ich muss auch dem Emanuel recht geben: Survival als so eine Art Lebensphilosophie stammt wirklich vorwiegend aus den Staaten. Und es ist vielfach wahrscheinlich eine reine Bequemlichkeit, dass man sich noch nicht bemüht hat, eine gute Übersetzung für das eine oder andere Wort zu finden. Auch möchte ich noch auf ganz bestimmte Wörter hinweisen, die gar nicht übernehmbar sind, weil sie im Englischen eine ganz andere Bedeutung haben, wie z.B. das Wort "philosophy", wie Tom Brown und leider auch viele deutschsprachige Überlebenslehrer es benutzen. Tom Brown verwendet das Wort, um - wie im Englischen in diesen "Kreisen" gebräuchlich - Bewusstsein, Sichtweise, spirituelle Techniken usw. auszudrücken. Viele Deutschsprachige sind jetzt dazu übergegangen, ihre Kurse mit diesen Inhalten einfach "Philosophie" zu betiteln. Im Deutschen wird dieses Wort allerdings völlig anders verwendet... Ich spreche mich also insgesamt dafür aus, sich schon rein um des allgemeinen Verständnisses wegen zu bemühen, möglichst viele deutsche Entsprechungen für die Fachausdrücke zu finden (schon rein deshalb, weil es mir körperlich weh tut, wenn man die englischen Ausdrücke dann nicht mal annähernd richtig schreibt bzw. verwendet). Wenn allerdings der englische Ausdruck der einzige allgemein anerkannte, bekannte und gebräuchliche ist, wenn er also echten "Fachterminus-Status" erlangt hat, finde ich, kann man ruhig diesen verwenden, und halt beim Unterrichten darauf hinweisen, was er genau bedeutet.
Noch ein Grund, warum viele gerne - und zwar nicht nur beim Überlebenstraining - englische Ausdrücke verwenden: Wie ich oben beim Wort Feuerfeder schon angedeutet habe, KLINGT für deutsch/österreichische Ohren das englische Wort oft runder, weniger plump, geschmeidiger. Black Hawk klingt lässiger als Schwarzer Habicht und Flintnapping cooler (da sieht man´s ja wieder!!) als Feuerstein schlagen.
Auch bin ich eine dezidierte "Sucherin der eigenen Wurzeln". Gerade unser indianischer Lehrer hat mich auf diesen Weg geschickt, weil er es wichtig fand, das eigene zu entdecken. Nur muss ich jetzt nach so vielen Jahren auf diesem Weg feststellen, dass unsere Wurzeln verdammt viel schwerer zu finden sind, weil unheimlich viel vergessen wurde, weil es lange verboten war und man verbrannt werden konnte, wenn man es praktizierte. Auch glaube ich nicht, dass z.B. die Samen in Finnland oder Deine zitierten Tschuktschen unbedingt unseren Wurzeln hier in Mitteleuropa näher liegen als z.B. ein Lakota oder ein Aborigine. Manche Lehren sind einfach leichter zugänglich als andere. Und jeder suche dort, wo es ihn/sie hinzieht. Und da ja sowieso letzten Endes alles eins ist und die meisten Menschen (meiner Überzeugung nach) bereits in allen nur erdenklichen Kulturen inkarniert sind, finde ich es einfach gut, wenn jemand seiner Weiterentwicklung als spirituelles Wesen wegen Tai Chi praktiziert oder in eine Schwitzhütte geht. Die Welt wird immer kleiner, die Unterschiede verwischen. Finde ich einerseits verdammt schade, andererseits bringt es uns alle unserem Menschsein vielleicht näher.
Danke auf jeden Fall für den interessanten Denkanstoß, und hoffentlich gibt es noch ein paar Meldungen dazu!
Susanne
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  #5  
Alt 17.02.2006, 12:36
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Susanne Susanne ist offline
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Susanne BoteSusanne Bote
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Hallo!
Habe Deinen zweiten Beitrag zu diesem Thema erst jetzt registriert und möchte auch auf ihn noch kurz antworten:
Ich kann Dir sehr gut nachfühlen, wie es Dir geht, wenn Du alle diese Dinge beobachtest. Auch ich habe mich innerlich immer gewunden, wenn ich mit ansehen musste, wie sehr sich vor allem Deutsche und Österreicher teilweise erniedrigt haben, um von einem Lakota-Ältesten irgendeine Weisheit zu erhaschen. Das ist nicht meins. Ich denke, dass auch wir noch einiges an Wissen und Überlieferungen haben, nur ist es eben wesentlich mehr verschüttet als jenes drüben. Auch sehe ich sehr wohl die Kehrseite des "edlen Wilden", so wie es "ihm" jetzt geht. Ich sehe Krankheit - geistige und physische -, ich sehe Alkoholismus und Drogensucht, ich sehe die Verzweiflung von völlig entwurzelten Menschen. Umso bewundernswerter ist es, dass sich immer mehr von ihnen aufmachen, versuchen, die eigenen Wurzeln zu leben und damit auch vielen anderen - vor allem Jugendlichen - Heilung bringen.
Ich entdecke auch immer wieder - ich habe vorhin ja schon darauf hingewiesen - , dass Leute aus unserem Kulturkreis sich zu unterschiedlichen anderen Kulturen hingezogen fühlen. Für mich z.B. waren Lakota zwar immer faszinierend, aber sehr fremd. Auch musste ich nach einem Jahr des Studiums der Traditionellen Chinesischen Medizin entdecken: Ich werde es nie nie nie so verstehen können wie jemand, der drüben geboren und aufgewachsen ist. Andererseits ist die Kultur der Roma meinem Herzen und Geist sehr nahe. Mein Mann wiederum macht auf mich in jeder Schwitzhütte immer den Eindruck, als wäre er nur versehentlich in diesen weißen Körper inkarniert, so sehr wird er eins mit dem geistigen Hintergrund (upps, jetzt wollte ich grad Background schreiben!!) der Lakota...
Insgesamt glaube ich aber, dass wir uns in keinster Weise für unsere keltisch-slawisch-germanischen Wurzeln schämen müssen. Unsere Vorfahren in jüngerer Vergangenheit haben zwar wirklich echte ******* gebaut, das sollte auch nicht vergessen werden, aber ich habe es echt satt, dass speziell die Deutschen permanent glauben, sich entschuldigen zu müssen, oder wir Österreicher dafür, dass Hitler bei uns geboren ist... Irgendwann sollte das auch vorbei und abgeschlossen sein.
Susanne
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  #6  
Alt 17.02.2006, 21:24
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samoa samoa ist offline
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samoa Stammes Mitglied
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Hei Leutchen,
wirklich interessant, aber ich denke so entwickelt sich das Leben, so entwickeln sich Worte, weiterentwickeln wenn man möchte, oder aber zurückentwickeln, Ansichtssache. Heutzutage würde ich sagen, tragen viel die Medien dazu bei, daß vieles so ist, wie es ist,. Amerika wird überall verherrlicht, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wir sind Niemand, Amerika ist Alles,. so wird es oft übermittelt. Geh nach Amerika und du wirst zum Millionär, aber sieh dich nicht zu genau um, denn auch dort gibt es sehr viel Armut, und nämlich genau bei Menschen, denen wir dieses wunderschöne Land zu verdanken haben, den Ureinwohnern.
Aber um bei den Worten zu bleiben, warum wird das Schlagobers zur Sahne, warum wird der Topfen zum Quark, ganz einfach weil es *einfacher* ist für die Wirtschaft und die Technik. Denn wird der Großteil der Milch schon von *ausländischen Bauern* erzeugt...so werden auch gleich die Aufdrucke in anderen Ländern erledigt, und da vereinfacht es die Sache einfach wenn überall Sahne steht.
Amerika ist eine Macht und hat eine Macht über uns alle,.es wird eben vieles *amerikanisiert*
Wir sollen nach unseren eigenen Wurzeln suchen,.und versuchen unsere Kultur und Spiritualität wieder aufleben zu lassen,..aber wie soll ich das tun.
So findet man dann zwangsläufig durch Bücher, oder andere Medien zu fremden Kulturen, welche einen in den Bann ziehen. Im Grunde sind wir doch alle Eins,.ist es die Liebe, so ist sie für alle Menschen gleich, ist es der Glaube so ist er das auch,.man glaubt zwar an verschiedene Dinge, aber man tut es,.ist es ein *Gott* so ist der Gedanke an ihn ähnlich oder gleich.
Ebenso die Sprache,.übersetzt man die Worte, so bedeuten sie das selbe,..
für einen Amerikaner bedeutet Flintnapping das selbe wie bei uns Steine bearbeiten,.ein ja ist ein ja, ein nein ein nein, egal in welcher Sprache.
Würde wir alle die selbe Sprache sprechen wäre das all kein Problem, denn die Bedeutung eines Wortes bleibt fast immer bestehen, egal ob in chinesisch, armenisch oder brasilianisch.
So ist das Leben,.solange keiner dadurch zu Schaden kommt,.und der Ursprung erhalten bleibt,.finde ich es okay.
Meine absolute Wunschvorstellung ist eine einheitliche Sprache für die ganze Welt, damit alle , aber wirklich alle miteinander kommunizieren können., aber**ganz wichtig** jedes Volk sollte als Hauptsprache seinen Stammesdialekt beibehalten,.d.h. ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß in jeder Schule z.B Englisch oder Spanisch oder Deutsch oder was auch immer ..als Hauptfach unterrichtet wird, aber genauso der jeweilige Dialekt oder die jeweilige Sprache des Landes, Stammes, Volkes.
Ist das nicht eine schöne Vorstellung, jeden verstehen zu können, wieviele Konflikte könnten dadurch vermieden werden, wenn das Verständnis für die andere Kultur durch das Verständnis der Sprache gegeben wäre.
So laßt mich weiterträumen
__________________
folge der Stimme deines Herzens,. dann kannst du den Weg der für dich vorgesehen ist, nicht verfehlen. Vertraue auf das große Geheimnis,.denn auch sein Glück liegt in deiner Hand
Chante Eta`n
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  #7  
Alt 17.02.2006, 22:48
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Javanoth Javanoth ist offline
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*kicher*

von mir derweil nur eine kurze antwort

deine aussage: "sie waren indianischer als die indianer selbst" habe ich schon des öfteren beobachtet. da gebe ich dir auch 100% recht. ich war letztens mit meiner freundin auf einem vortrag von red cloud (rote wolke klingt auch dämlich... klingt eher nach nem giftgas oder so *g*) in wien. dabei sind ein paar typen in einer möchtegern tracht aufgetaucht, von der ich mir sicher bin, das ein indianer sie nie getragen hätte. über und über behangen, alles auf's extremste überzogen (meiner meinung nach zumindest).

ich persönlich habe keine angst, das wir dadurch unsere wurzeln oder etwas ähnliches finden, denn genau diese wurzeln tragen wir in uns selbst.
das alles ist, wie auch schon erwähnt, ein modetrent, wie es so viele gibt. und es gibt immer mitläufer, die das bild, der gesamtheit, hinunterziehen. so wie es möchtegern indianer runterziehen (und das gefühl hatte sogar ich, als ich das gesehen habe, einfach lächerlich) und so wie es ein zu exzesiver gebrauch bestimmter "schlagwörter" auch mit sich zieht.

ich, für mich, betrachte das ganze mit einem bestimmten amüsment, empfinde es allerdings nicht als gefahr, oder als allzu bedenklich. coolness, besserer wortklang, oder bessere wortbedeutung sind punkte, die unsere sprache prägen, schon jetzt ist die deutsche sprache absolut keine reine sprache mehr. wie samoa schon schön gesagt hat... quark oder topfen? tomate oder paradeiser?
auf lange sicht hin, betrachte ich diese entwicklung als eine zusammenführung der sprachen (auch auf die gefahr hin, das dadurch die kultur der sprache verloren geht). im internet ist englisch schon lange die hauptsprache und im laufe der nächsten jahre (keine ahnung wie lange) wird es darauf hin laufen, das es auf der gesamten welt eine einheitssprache gibt...

gerade was die einheitssprache angeht, wurden schon erste versuche gestartet. ich weiß nun gerade leider nicht, wie der versuch hieß, aber hier wurde auf basis von englisch die hauptsprachen unserer welt vereint.

aber wie auch immer. es ist eine natürliche entwicklung. zumindest für mich. geläufige themen werden in der meist puplizierten sprache verbreitet und so wird der allgemeine sprachgebrauch geprägt.

ich möchte hier noch kurz was zur glorifizierung, bzw. monopolisierung amerikanischer ideale los werden. jo, amerika ist toll, amerika ist das land der unbegrenzten möglichkeiten, dort wird der tellerwäscher millionär.
doch auch hier, wie meine hoch verehrte vorschreiberin schon gesagt hat... es ist viel schein, schall und rauch...

menschen, personen, die sich intensiver mit sich selbst beschäftigen. mit spiritualität, alternativen lebenseinstellungen und philosophien, aufgeklärte personen, betrachten diese aussage, das amerika 100% ist, als sehr fragwürdig. der glanz dieser nation wird in meinen augen immer trüber und trüber, der glanz des spiegels bricht... nicht alle sehen es, aber einige schon...

... so wie sie ihren weg im paganistischen weltbild der nativen völker suchen und finden...

... für mich schließt sich gerade ein kreis...

lg

emu...
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  #8  
Alt 18.02.2006, 12:35
feuerfeder feuerfeder ist offline
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hallo und
also, als autor dieses themas bin wirklich ein wenig überrascht von der resonanz.
natürlich ist letztendlich entscheidend was jeder selbst für sich als das richtige empfindet, natürlich ist auch richtg das alles eins ist, natürlich ist auch richtig das es bestimmte begriffe gibt die in einer anderen sprache keine oder nur eine unzureichende wenn nicht sogar andere bedeutung haben, gerade im englischen gibt es worte ( zb awareness) die für alle möglichen situationen unterschiedlich einsetzbar sind. aber ich denke das ist auch nicht das problem.

natürlich benutze ich im täglichen leben amerkanismen und höre englisch sprachige musik und lese wenns sein muß auch englischsprachige bücher und zeitungen. aber ich sehe da trotzdem ein problem. natürlich verändert sich sprache im laufe von jahrhunderten, erst war es latein, dann französisch und heute ist es englisch. wenn heute ein mensch aus dem hochmittelalter oder der renissance mit uns reden würde, würden wir wahrscheinlich kein einzigstes wort verstehen. sprach verändert sich halt genauso wie die kultur sich verändert. nicht das ich gegen veränderungen wäre, denn evolution bedeutet immer veränderung und anpassung. aber wenn ich ehrlich bin möchte ich mich in keinster weise der amerikanischen kultur anpassen. zumindest nicht der -modernen-.
und wenn man/frau es genau betrachtet also vor und frühgeschichtlich, dann sind die ersten amerikaner von europa gekommen, in der epoche des solutreen, vor ungefähr 25.000-30.000 jahren.
und haben sich dort zu dem entwickelt was wir als die indianische kultur bezeichnen. also haben die amerikanischen ureinwohner als homo sapiens sapiens also unsere direkten vorfahren, mit denen wir bis heute verwandt sind, eigentlich unsere kultur mit nach amerika genommen und sich durch andere umstände, flora fauna klima, zu dem entwickelt was sie ungefähr bis 1770 waren. sie haben europäisch/asiatische wurzeln. und wenn man/frau es wieder ganz genau betrachtet haben sie genauso wir die wurzel verloren. sie durch uns und wir durch uns selbst.
entscheident für mich ist und bleibt das wir hier in unserem kulturkreis in unserm klima soviel kulturen haben, so viel wissen, wir müssen es nur wieder entdecken.
wenn jemand ein persönliches interesse an natur hat, er/sie einen weg finden wird ihren/seinen weg zu gehen. natürlich jede/r wiederum auf seine/ihre weise.
wenn ich im wald unter einer eiche oder buche sitzte kommt mir immer ein gedanke bzw ein satz in den kopf
zeit spielt keine rolle das einzigste was zählt ist das leben ( ist nicht von mir)
feuerfeder
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  #9  
Alt 18.02.2006, 12:44
feuerfeder feuerfeder ist offline
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Zitat von Javanoth

ich glaube nicht, das das ganze etwas mit schuldgefühl zu tun hat, auch die tatsache, das die 'nordamerikanischen' indianer grausam und äusserst brutal vorgegangen sind, in ihren kämpfen empfinde ich nicht als gutes argument. auch im europäischen, asiatischen, afrikanischen und australischen raum waren stammesübergreifende ausseinandersetzungen geprägt von gewalt, brutalität und 'scheinbarer' grausamkeit. zumindest aus europäischer sicht. stellt man sich hier zu lande die praktik des skalpierens vor sagt man: "grausam" oder "brutal", war es aber nichts anderes als ein statussympol und kraftzeichen. ähnlich den ketten mit den krallen der erlegten beutetiere, ein sympol des kriegers...


emu...
ich wollte damit nicht sagen das es in naturreligionen oder bei anderen kulturgruppen in der vergangenheit und teilweise bis heute keine menschenverachtende ritualmorde, folter, klitorisbeschneidung usw. gegeben hat. wobe ich allerdings einen unterschied zwischen jagdbeute als tier und jagdbeute als mensch machen würde.
mir ging es darum das da in meinen augen oft drüber hinweggesehen wird und die -indianer- als gutmenschen betrachtet werden von denen vieles übernommen wird , und nicht hinterfragt, bzw kein gesammt bild betrachtet wird sondern nur das positve herausgezogen und übernommen wird .
feuerfeder
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  #10  
Alt 18.02.2006, 13:05
feuerfeder feuerfeder ist offline
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Zitat von Susanne
Ich entdecke auch immer wieder - ich habe vorhin ja schon darauf hingewiesen - , dass Leute aus unserem Kulturkreis sich zu unterschiedlichen anderen Kulturen hingezogen fühlen. Für mich z.B. waren Lakota zwar immer faszinierend, aber sehr fremd.

aber ich habe es echt satt, dass speziell die Deutschen permanent glauben, sich entschuldigen zu müssen, oder wir Österreicher dafür, dass Hitler bei uns geboren ist... Irgendwann sollte das auch vorbei und abgeschlossen sein.
Susanne
zum 1. absatz
die neugierde des menschen ist unantastbar. mich faszinieren natürlich fremde kulturen, ich habe in zweien längere zeit gelebt, habe aber festgestellt das mann/frau sich selbst immer dabei hat. es waren erfahrungen die ich niemals missen möchte.

zum 2. absatz
ich wollte hier den österreichern keinerlei schuld zuweisen, ich kehre erstmal vor der eignen haustür. aber da die nazis mit ihrer blut und boden philosophie, soweit man/frau da von philosophie reden kann, alles misbraucht haben was mit kelten, germanen, ngern zu tun hat war es in deutschland in der sogennanten alternativen szene verpönt sich zu seinen wurzel zu bekennen oder sich in einer traditon zu sehen die damit zusammen hängt. allerdings wieder genau betrachtet sind wir heute eh eher slavisch als keltisch oder germanisch aber das hat niemanden interessiert. das hat sich in den letzten jahren geändert. aber ich höre zb. gerne wagner und da kommen immer komentare und bemerkungen. seltsam aber es ist so.
feuerfeder
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